Agentur gründen: So eröffnen Sie Ihre eigene Agentur

Die Arbeit einer Agentur wird rechtlich als Vermittlungsleistung angesehen und kann die verschiedensten Bereiche umfassen: Werbeagenturen, Marketingagenturen, Promotionagenturen, Handelsagenturen, Vermittlungsagenturen, Versicherungsagenturen, Agenturen für Unternehmensnachfolge, Künstleragenturen, Modelagenturen und viele mehr. Wer eine Agentur gründen möchte, findet hier Antworten auf die wichtigsten Fragen.

 

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Inhaltsverzeichnis

Agentur gründen: Voraussetzungen

Der erste Schritt zur eigenen Agentur: Die Spezialisierung auf eine Branche

In der Gründungsphase kommt es wie bei jeder Existenzgründung zunächst auf die Geschäftsidee an, sprich in welchem konkreten Geschäftsbereich Sie Ihr Wissen und Ihre Kompetenz Ihren Kunden mittels einer Agentur anbieten wollen. Hier ist zunächst entscheidend, ob und in welchem Umfang Sie bereits über ein Netzwerk potentieller Kunden verfügen.

Vom Freelancer zur Gründung der eigenen Agentur

Im Regelfall geht der Gründung einer Agentur eine erfolgreiche Tätigkeit als Freelancer oder Freiberufler im jeweiligen Marktfeld voraus. Ab einem gewissen Erfolgsgrad sollten Freiberufler die Gründung einer Agentur in Betracht zu ziehen, was verschiedene Vorteile mit sich bringt:

  • Erschließung weiterer Geschäftsbereiche
  • Möglichkeit zur Realisierung größerer Projekte
  • Höhere Honorare
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Andreas Munck

Seit über 7 Jahren berate ich Existenzgründer auf dem Weg zum eigenen Unternehmen. Gerne rufe ich Sie an und helfe bei allen Fragen rund um Ihre Gründung in einem persönlichen Gespräch.

  • Startup Experte
  • 7 Jahre Erfahrung

 

Agentur eröffnen als UG, GmbH, GbR oder Einzelunternehmen: Rechtsform wählen

Wer ein Unternehmen gründen will, muss sich entscheiden, welche Rechtsform er wählt. Für Agenturen werden in den meisten Fällen die Rechtsformen UG (haftungsbeschränkt), GmbH oder GbR gewählt. Beim Eröffnen einer Agentur ist auch die Gründung eines Einzelunternehmens denkbar. Beachten Sie bei der Wahl außerdem, dass sich die einzelnen Rechtsformen auch steuerlich unterscheiden.

Mehr erfahren zu den einzelnen Rechtsformen:

Grundsätzlich stehen Ihnen natürlich weitere Rechtsformen zur Verfügung.

Welches Unternehmen passt zu mir und meiner Geschäftsidee?

 

Unsere Pakete für Ihre einfache Gründung einer Agentur:

 

Wo muss ich meine Agentur anmelden?

Handelsregistereintragung

Das Handelsregister dokumentiert als öffentliches Verzeichnis Einträge über die angemeldeten Kaufleute im Bereich eines zuständigen Registergerichts. Die Unternehmensformen GmbH und UG erfordern eine Eintragung im Handelsregister.

Agentur als Gewerbe anmelden

Unabhängig von der von Ihnen gewählten Rechtsform, müssen Sie sich bei dem für Ihren Firmensitz zuständigen Gewerbeamt anmelden. Wenn Sie Ihre Agentur als Einzelunternehmen eröffnen, genügt eine einfache Gewerbeanmeldung.

Nach der Anmeldung beim Gewerbeamt meldet sich das Finanzamt automatisch bei Ihnen zur steuerlichen Erfassung. Sobald Ihre Unterlagen vom Finanzamt gesichtet und geprüft wurden, erhalten Sie Ihre Steuernummer und dürfen Rechnungen ausstellen.

Anmeldung Ihrer Agentur bei der Industrie- und Handelskammer

Wenn Sie eine Agentur gründen, ist die Mitgliedschaft in der für Sie zuständigen Industrie- und Handelskammer Pflicht. Die IHK wird wie das Finanzamt vom Gewerbeamt über Ihre Gründung informiert und nimmt dann ihrerseits Kontakt mit Ihnen auf.

Berufsgenossenschaft für Agenturen

Berufsgenossenschaften sind die Träger der gesetzlichen Unfallversicherung für Unternehmen und deren Beschäftigte. Bitte melden Sie sich selbständig bei der Berufsgenossenschaft an. Selbst als Kleinunternehmer ohne Personal sind Sie verpflichtet, sich bei Ihrer relevanten BG anzumelden. Agenturen schließen sich in der Regel der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) an. Sollte Ihnen unklar sein, bei welcher der zahlreichen BGs Sie sich anmelden müssen, hilft Ihnen die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) unter der Telefonnummer 0800 60 50 40 4 weiter.

Bundesverbände für Agenturen

Als Inhaber einer Agentur ist es zu empfehlen, Mitglied eines Verbands zu werden, der Ihre Interessen und die der Branche bundesweit vertritt. Je nachdem, welche Art Agentur Sie eröffnen, können Sie einem der zahlreichen, spezialisierten Verbände beitreten, die für Ihre Branche relevant sind. Beispiele hierfür sind für Werbe- und Marketingagenturen z.B. der Gesamtverband Kommunikationsagenturen GWA und der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW). Betreiben Sie eine Modellagentur, ist die Mitgliedschaft im Verband lizenzierter Modellagenturen (VELMA) empfehlenswert, für Versicherungsagenturen der Verband Deutscher Versicherungsmakler e.V. (VDVM). Informieren Sie sich je nach Geschäftsfeld, welcher Verband am besten geeignet ist, Ihre Interessen gegenüber Öffentlichkeit, Politik usw. zu vertreten.

 

Kosten: Agentur gründen mit finanziellem Weitblick

Jede Existenzgründung sollte auf einem detaillierten Businessplan basieren. Immerhin ist eine gründliche finanzielle Planung die Säule, auf der Ihr erfolgreicher Start in die Selbständigkeit steht. Lassen Sie sich also Zeit, alle relevanten Kostenpunkte vor und während der Gründung in Ihren Businessplan aufzunehmen. Aufgrund dieser Berechnung können Sie in einem weiteren Schritt die Kostenprognose für Ihr erstes Geschäftsjahr beginnen.

Folgende Liste können Sie hierbei als Leitfaden nutzen:

  • Kosten für die Gründung, Genehmigungen und Lizenzen
  • Evtl. Beratungskosten in der Gründungsphase
  • Anschaffungskosten für Büroeinrichtung und -geräte
  • Kosten für eine Website
  • Werbekosten
  • laufende Betriebskosten: Mietkosten für Büroräume, Strom- und Heizkosten, EDV, evtl. Buchhaltung
  • Personal, Steuern, diverse Versicherungen
  • Finanzielle Reserven für unvorhergesehene Ereignisse

Aus den Kosten, die Sie decken müssen, ergeben sich auch Ihre Preise. Kalkulieren Sie, wie viel Vermittlungsleistung sie erbringen und absetzen können, sobald Ihre Agentur den Betrieb aufnimmt.

 

Personal einstellen oder Outsourcen?

Besonders in der Gründungsphase ist es empfehlenswert, ein Netzwerk mit möglichen Kooperationspartnern aufzubauen, um bei Bedarf auf externe Dienstleister zurückgreifen zu können und Aufgabenbereiche auszulagern. Das sogenannte Outsourcing hat gegenüber dem Einstellen fester Mitarbeiter den Vorteil, dass es Flexibilität wahrt und laufende Kosten niedrig hält.

Steigt nach der Existenzgründung die Anzahl Ihrer Aufträge, und stellen Sie fest, dass Sie für bestimmte Aufgabenbereiche wiederkehrenden Bedarf haben, kann es empfehlenswert sein, feste Mitarbeiter einzustellen. Beachten Sie allerdings: Mit dem Einstellen von Mitarbeitern steigt auch die Verantwortung. Voraussetzung für die Beschäftigung von festem Personal sollte stets sein, dass genügend Aufträge vorhanden sind, um die Arbeitszeiten effizient zu füllen.

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