Eine optimierte Logistik ist für viele Unternehmen lebenswichtig, um im nationalen und internationalen Wettbewerb nicht den Anschluss zu verlieren. Doch welche Schritte führen sinnvoll zum Ziel und was ist dabei genau zu beachten?
1. Beschaffung optimieren: Unnötige Lagerhaltung minimieren
Entscheiden sich Unternehmen für die Logistikoptimierung, geht es um eine effiziente Neuausrichtung der Kosten. Dabei nimmt die Beschaffung eine sehr wichtige Position ein. Wareneinkauf, Wareneingang und Verteilung in den einzelnen Fachabteilungen sowie die Weiterverarbeitung und der Transport zum Kunden gehen hier Hand in Hand.
Dabei muss es um eine produktionsgerechte Bereitstellung aller notwendigen Ressourcen gehen. Aber: Diese dürfen nicht auf Halde liegen und es darf nicht zu stark auf Halde produziert werden. Ansonsten entstehen Kostentreiber. In der Logistikoptimierung geht es darum, genau diese Bereiche zu identifizieren und aus dem Warenwirtschaftsprozess zu eliminieren. Die Beschaffung ist ein kritischer Bereich, um Kosten zu senken und den Erfolg zu maximieren.
Zusätzlich bedarf es leistungsfähiger Geschäftspartner im Bereich Transport. Unternehmen wie die Spedition Drivebull helfen dabei, trotz optimierter Beschaffung Kundenlieferungen stets pünktlich durchzuführen.
2. Heatmaps nutzen: Mithilfe von KI-Daten die eigene Logistik optimieren
Der Einsatz von Heatmaps bietet eine effektive Möglichkeit zur Optimierung der Logistik in Unternehmen. Diese visuellen Werkzeuge ermöglichen es, Muster und Trends in der Bewegung von Fahrzeugen (z.B. Gabelstapler) und Waren innerhalb eines Betriebsgeländes schnell zu erkennen. Durch die Analyse von Daten aus verschiedenen Quellen wie GPS-Tracking oder Sensordaten können Heatmaps generiert werden, um Engpässe zu identifizieren und die Effizienz zu steigern. Autonome Fahrzeuge liefern zudem automatisch passende Daten, die sich per KI analysieren und nutzen lassen.
Eine Heatmap zeigt dabei anschaulich, wo Fahrzeuge sich wie lange aufhalten und wo eventuell Wartezeiten entstehen. Diese Informationen helfen Unternehmen, ihre Ressourcen besser zu planen und die Durchlaufzeiten zu minimieren.
3. Warenhandling optimieren
Logistik fokussiert sich in erster Linie auf den Transport und die Lieferketten. Unternehmen sollten diesen Aspekt allerdings wesentlich breiter denken. Sich isoliert nur mit dem Wareneingang und der Beschaffung zu befassen, greift einfach zu kurz. In modernen Unternehmen muss Logistik als Gesamtprozess gesehen werden.
Wie das Lager organisiert wird, wann einzelne Güter in den internen Materialkreislauf einfließen oder Waren nach außen abgeben werden, spielt eine wichtige Rolle. Daher ist das Warenhandling immer ein möglicher Ansatz.
In der Logistikoptimierung stehen alle Lager- und Kreislaufsegmente auf dem Prüfstand. Eine schnelle und sichere Bewertung ist über sogenannte Heat-Maps möglich. Anhand dieser kann ein Unternehmen identifizieren, wo die Kostentreiber sitzen. Das Ergebnis ist eine effiziente Warenwirtschaftskette, die überflüssige Wege reduziert und eine Materiallieferung dann ermöglicht, wenn es wirklich gebraucht wird.
4. Versand verbessern: Packoptimierung und Sendungsverfolgung
Aus den Augen, aus dem Sinn – dieses Motto galt vielleicht früher. Heute muss sich jedes Unternehmen fragen, wo im Versand Optimierungspotenzial liegt. Verpackung, Versand und das Kommissionieren greifen hier ineinander. Mit den richtigen Lösungen lassen sich Zeit, Material und Kosten einsparen.
Eine Beladung sperriger Güter auf Paletten, die einfach in Container oder Auflieger passen, verkürzen den Zeitansatz für den Versand deutlich. Aber auch die Packoptimierung lässt sich heute in ihrem Mehrwert messen. Unternehmen erkennen heute Potenzial, das lange kaum jemand in der Logistikoptimierung beachtet hat. Durch die Rückverfolgbarkeit und Sendungsverfolgung sind außerdem die Wege im Versand nachvollziehbar und lassen sich optimieren.
5. Aktives Prozessmanagement als Vorbereitung
Kostentreiber identifizieren und damit die Logistik optimieren – ein Ziel, das jedes Unternehmen hat. Um die Wirkung optimal auszunutzen, braucht es eine umfassende Vorbereitung in Form eines Prozessmanagements, bestehend aus:
- Analyse
- Schwachstellen-Identifikation
- Ableiten der Maßnahmen
In der Ist-Analyse geht es darum, die aktuellen Zustand in der Lager- und Materialverteilung aufzuschlüsseln. Hier sollte auch eine Rolle spielen, wo Grenzkonditionen entstehen. Prozesse der Wertschöpfungskette können das Optimierungspotenzial durchaus limitieren.
Anhand des Monitorings werden jene Bereiche identifiziert, in denen ein klares Optimierungspotenzial zu erkennen ist. Anhand dieser Erkenntnis lassen sich Maßnahmen planen, um die Prozesse im Detail zu verbessern. Welche Hebel in Bewegung gesetzt werden, hängt von individuellen Rahmenbedingungen ab.
6. Keine Optimierung ohne gute Logistik-Software
Wer heute seine Logistikprozesse optimieren möchte, kommt um leistungsfähige Software-Lösungen nicht herum. Entsprechende Programme verfügen im Normalfall über eine Schnittstelle zum eigenen ERP-System und bieten so die Möglichkeit, die eigenen Ressourcen auch in Bezug auf Logistik-Prozesse wie Beschaffung, Lagerhaltung, Tourenplanungen (bei eigener Auslieferung), Versand sowie Fuhrpark-Management auszuweiten.
Doch welche Logistik-Software wird heute genutzt? Hier ein Überblick über 4 gängige Tools:
Tool 1: Oracle Transportation Management (OTM)
Oracle Transportation Management (OTM) bietet eine umfassende Lösung zur Optimierung und Verwaltung von Transport- und Logistikvorgängen. Hier sind die wichtigsten Features, die OTM auszeichnen:
- Globale Logistikunterstützung: OTM ermöglicht die Verwaltung von weltweiten Transportnetzwerken, einschließlich multimodaler Transportlösungen.
- Netzwerk- und Routenoptimierung: Die Software bietet fortschrittliche Tools zur Optimierung von Routen und zur Automatisierung der Frachtkonsolidierung, um Kosten zu senken und die Effizienz zu erhöhen.
- Frachtvergütungsmanagement: Auch die Verwaltung von Frachtkosten durch eine genaue Abrechnung und Zahlungsabwicklung wird hier unterstützt.
- Sichtbarkeit und Event Management: Echtzeit-Tracking von Sendungen und proaktives Management von Transportereignissen ermöglichen es Unternehmen, schnell auf Änderungen zu reagieren.
- 3D-Ladekonfiguration: Die Software ermöglicht es, Ladungen visuell in 3D zu konfigurieren, um die Raumnutzung zu optimieren und die Beladungseffizienz zu verbessern.
- Nachhaltigkeitsmanagement: OTM unterstützt Unternehmen dabei, ihre CO2-Bilanz zu reduzieren und umweltfreundlichere Transportoptionen zu fördern.
Tool 2: SAP Transportation Management
SAP Transportation Management (SAP TM) bietet eine Vielzahl von Funktionen, die darauf ausgelegt sind, den Transportmanagementprozess in Unternehmen zu optimieren und zu vereinfachen. Hier sind einige der wichtigsten Merkmale, die SAP TM bietet:
- Strategisches Frachtmanagement: SAP TM unterstützt fortschrittliche Analysen, Prognosen und Simulationen, um die Frachtbeschaffung zu optimieren.
- Auftragsmanagement: Die Software unterstützt regelbasierte Aufträge und generiert dynamisch die besten Routenvorschläge. Diese lassen sich an die eigenen Präferenzen anpassen. Neben der kostengünstigsten kann natürlich auch immer die schnellste oder die umweltfreundlichste Route gewählt werden.
- Transportplanung: SAP TM bietet manuelle, kartenbasierte und automatisierte Planungs- und dynamische Neuplanungsfunktionen, die helfen, Frachtkosten und Serviceniveaus auszugleichen.
- Dashboards, Berichterstattung und Analysen: Diese Tools ermöglichen die Prognose der Transportnachfrage, die Analyse von Tarifen und Rentabilität und ermöglichen schnelle Anpassungen an unvorhergesehene Umstände.
- Echtzeit-Monitoring: Mit der Echtzeit-Überwachung aller Aspekte des Transportprozesses können sofortige, datengestützte Entscheidungen getroffen werden.
Tool 3: Blue Yonder
Blue Yonder bietet eine fortschrittliche Transportmanagement-Lösung, die auf Flexibilität, Echtzeit-Überwachung und effiziente Ausführung ausgelegt ist. Einige der wichtigsten Merkmale:
- Echtzeit-Sichtbarkeit: Dies ermöglicht eine verbesserte Zusammenarbeit und Agilität in der Lieferkette, um Kundenaufträge effizient und pünktlich zu erfüllen.
- Strategische Planung und Nachfragemanagement: Effektive Planungsstrategien und genaue Vorhersagen der Kundennachfrage helfen, ein leistungsstarkes Einzelhandelsgeschäft zu führen.
- Omni-Channel-Ausführung: Flexible Erfüllungsoptionen optimieren den Prozess des Verpackens und Versendens von Bestellungen.
- Netzwerkdesign und Modellierung: Unterstützung bei der Planung und Optimierung der Lieferketteninfrastruktur.
- Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz: Nutzung von AI/ML für vorausschauende Analysen und Entscheidungsfindungen.
Tool 4: Siemens Digital Logictics
Siemens Digital Logistics bietet eine umfassende Plattform zur Optimierung und Ausführung von Lieferkettenmanagement. Einige der herausragenden Funktionen umfassen:
- Supply Chain Planning & Optimization: Diese Funktion ermöglicht die Anpassung von Prozessketten und die Nutzung leistungsstarker Daten zur Planung alternativer Netzwerkarchitekturen und Transportrouten.
- Supply Chain Collaboration & Execution: Durch die Integration von Lieferanten und Trägern wird eine effektive Zusammenarbeit innerhalb der Lieferkette ermöglicht, was die Ausführung und Effizienz verbessert.
- Transportation Management für Spediteure und Logistikdienstleister (LSP): Spezialisierte Funktionen für die Verwaltung und Optimierung des Transports, einschließlich Bestell- und Transportmanagement sowie Tarifmanagement.
- Strategic Network Optimization und Procurement Optimization: Diese Tools unterstützen Unternehmen bei der strategischen Planung und Beschaffungsoptimierung, um Kosten zu senken und die Netzwerkeffizienz zu steigern.
Fazit: Logistikprozesse verbessern und Kosten optimieren
Lange haben Unternehmen beim Stichwort Optimierung primär an interne Prozesse gedacht. Mittlerweile spielt die Logistikoptimierung eine große Rolle. Um ein kostengünstiges Lager-Layout zu entwickeln, braucht es Just-in-time-Lieferungen und kurze Verteilungswege für Material und Güter. Selbst im Hinblick auf die Verpackung für den Versand ist Unternehmen klar, dass sich hier Optimierungspotenzial ausschöpfen lässt.