In den letzten 30 Jahren hat sich der Blick auf Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Umweltbilanz innerhalb der Gesellschaft geändert. Neue Gesetze zum Thema Bauen beeinflussen nicht nur die Kosten für die Fertigstellung, sondern auch die Bewirtschaftung von Immobilien. Genau an diesem Punkt muss Ihr Facility Management mit neuen Herausforderungen umgehen.
Gebäudetechnik nutzen: Gerade moderne Gebäude bieten viele Vorzüge
Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit nehmen in der Immobilienverwaltung allgemein und auch im Facility Management zunehmend mehr Raum ein. Hier können Sie an verschiedenen Stellschrauben drehen mit dem klaren Ziel, den Verbrauch an Energie zu senken. Dahinter steht natürlich nicht ausschließlich mehr Nachhaltigkeit. In der Bewirtschaftung von Immobilien spielen die Energiekosten eine wesentliche Rolle.
Schätzungen gehen dahin, dass Gewerbeimmobilien gerade im Lebensmitteleinzelhandel auf mehrere hundert Kilowattstunden beim Verbrauch pro Jahr und pro Quadratmeter kommen. Und selbst eine Büroimmobilie schafft immer noch bis zu 70 Kilowattstunden pro Quadratmeter beim Jahresverbrauch. Jedes Kilowatt weniger rechnet sich am Jahresende.
5 Tipps: So reduzieren Sie den Energieverbrauch
Ihr Facility Management kann die Gebäudetechnik intelligent nutzen, um den Energieverbrauch zu reduzieren. Welche Stellschrauben sind besonders effektiv?
1. Stromverbrauch durch intelligente Lichtschaltungen
Eine LED-Leuchtelement verbraucht wenig Strom. In Immobilien mit hunderten Lampen summiert sich das Ganze trotzdem. Hier hilft eine intelligente Ansteuerung über Bewegungsmelder. So wird das Licht nur eingeschaltet, wenn es wirklich notwendig ist. Parallel lassen sich die Schaltzeiten so anpassen, dass Lampen nach 30 Sekunden automatisch ausgeschaltet oder gedimmt werden.
2. Heizung steuern
Gerade in der kalten Jahreszeit wird auch im Büro die Heizung aufgedreht. Wenn Kollegen aber erst ab 9 Uhr im Büro sind, muss die Heizung noch nicht ab 7 Uhr laufen. Eine angepasste Heizungssteuerung hilft Ihnen dabei, nachhaltig zu sparen. Laut dem Fraunhofer-Institut ergeben sich in Verbindung mit Smarthome-Techniken Einsparpotenziale zwischen 8 und 19%.
Hier steht das Facility Management zwischen den Stühlen. Einerseits soll effizient bewirtschaftet werden, auf der anderen Seite haben Nutzer der Büroflächen individuell verschiedene Ansprüche. Über Heizpläne und konkrete Vorschriften können Sie jedoch den Heizenergieverbrauch regulieren.
3. Digitalisierung vorantreiben
LAN-Kabel in allen Räume zu integrieren, ermöglicht eine indirekte Reduzierung des Verbrauchs. Hierdurch können Unternehmen ihre IT-Struktur verschlanken. Wichtige Daten und Programme werden über Server ausgeführt. Mitarbeiter greifen über effiziente Workstations darauf zu, die nur noch einen Bruchteil Strom brauchen.
4. Wasserverbrauch reduzieren
Auch Gewerbeimmobilien verbrauchen Wasser – etwa über die Sanitäranlagen. Durch das Einsetzen neuer Armaturen oder Spülbecken ist eine Verringerung des Wasserverbrauchs möglich. Gleiches gilt für Anpassungen beim Wasserdruck.
5. KI als Energie-Manager
Aktuell ist das Thema noch eine Vision, die aber beispielsweise in der Schweiz bereits über das Entwicklungsstadium hinausgekommen ist: KI-Systeme lassen sich in die Energiesteuerung von Gebäuden einbinden – um damit die ideale Steuerung zu erreichen. Der Vorteil besteht darin, dass KI auch das Temperaturverhalten in die Optimierung einbezieht.
Immobilienbewirtschaftung ohne bauliche Veränderungen
Über die Gebäudetechnik ergeben sich unterschiedliche Ansätze, um regulierend auf den Energieverbrauch einzuwirken. Ein solider und guter Facility-Service, wie beispielsweise hier, geht in Bezug auf die Nachhaltigkeit aber noch deutlich weiter.
Selbst im noch unsanierten Bestand ergeben sich verschiedene Möglichkeiten für eine umweltfreundliche Bewirtschaftung. Wo kann die Immobilienbewirtschaftung ohne große bauliche Veränderungen ansetzen?
Umweltverträglichkeit der Schmiermittel
In vielen Bereichen kommen Schmiermittel zum Einsatz. Statt den in der Vergangenheit eingesetzten Produkten bieten sich nachhaltige Lösungen an.
Wartungsintervalle optimieren
Wartung und Instandhaltung sind auch auf technischer Ebene entscheidend für einen reibungslosen Betrieb. Richtig optimiert, ergeben sich an dieser Stelle auch Spielräume hinsichtlich einer umfassenden Nachhaltigkeit.
Nachhaltiges Verbrauchsmaterial
Facility Management übernimmt viele Aufgaben und produziert beispielsweise durch Verbrauchsmaterial Müll. Hier gibt es inzwischen viele nachhaltige Alternativen. Gute Ansatzpunkte sind hier zum einen Effizienzstrategien, mit denen Ihr Verbrauchsmaterialeinsatz sinkt, und zum anderen der Kauf nachhaltigerer Produkte. Dabei geht es zum Beispiel um recycelbares Verpackungsmaterial.
Filter und Pumpen
Filter und Pumpen müssen gewartet und ausgetauscht werden. Mit neuen Filtern aus speziellen Materialien und neuen Pumpen lässt sich gerade über den Life Cycle durchaus eine erhebliche Verbesserung der Nachhaltigkeit erreichen.
Nachhaltige Reinigungsmittel
Facility Management sorgt auch für die Gebäudereinigung. An diesem Punkt ist es ohne Weiteres möglich, auf nachhaltige Reinigungsmittel zu setzen und so die Umweltbilanz zu verbessern.
Fazit: Immobilienwirtschaft wird nachhaltiger
Hausbesitzer, die selbst in ihren Immobilien wohnen, kümmern sich selbst um Aspekte wie Instandhaltung und den Grad der Nachhaltigkeit – schon in der Bauphase bei der Auswahl der Materialien. Für Gewerbeimmobilien übernimmt diese Aufgabe das Facility Management. Mit einem intelligenten Einsatz der Haustechnik und dem Drehen an weiteren Stellschrauben können Sie die Bewirtschaftung effizienter und nachhaltiger gestalten. Auf diese Weise lassen sich der Energieverbrauch senken und damit auch die Kosten in der Bewirtschaftung des Gebäudes positiv beeinflussen.