Inventur, Inventar und Bilanz: Das sind die Unterschiede

Ohne Inventar kann keine Inventur erfolgen und ohne Inventur keine Bilanz erstellt werden. Lesen Sie hier, worin sich diese drei Begriffe voneinander unterscheiden und warum sie dennoch untrennbar miteinander verbunden sind.

 

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Unterschied zwischen Bilanz und Inventar

Sowohl die Bilanz als auch das Inventar geben Aufschluss über die aktuelle Vermögens- beziehungsweise Schuldenlage eines Unternehmens. Der entscheidende Unterschied liegt im Umfang der Auflistung der Vermögenswerte und Schulden eines Betriebs.

Ein Inventar ist ein Verzeichnis, in welchem die Mengen und Werte aller Vermögensgegenstände und Schulden eines Unternehmens erfasst und detailliert aufgelistet werden. Das Inventar kann unabhängig von der Buchführung erstellt werden, bildet aber die Basis für die Erstellung der Bilanz.

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In der Bilanz werden die Vermögenswerte und die Vermögensquellen eines Unternehmens einander gegenübergestellt. Im Prinzip stellt sie eine verkürzte Form des Inventars dar, in welcher die einzelnen Positionen zu einem Wert zusammengefasst werden.

Der Vorteil des Inventars ist, dass alle Vermögensgegenstände eines Unternehmens sowie dessen Schulden nach Art, Menge und Wert detailliert aufgelistet werden. Der Nachteil ist jedoch, dass die Liste entsprechend umfangreich ist und daher schnell unübersichtlich werden kann. Daraus ergibt sich wiederum der Vorteil der Bilanz, denn hier werden die Positionen kurz zusammengefasst und übersichtlich dargestellt.

Sowohl Inventar als auch Bilanz unterliegen einer gesetzlichen Aufbewahrungsfrist von zehn Jahren.

Inventar Bilanz
​​Eine Inventarliste kann nur aufgestellt werden, wenn zuvor eine Inventur durchgeführt wurde. Das Inventar bildet die Basis für die Erstellung der Bilanz.
In der Inventarliste sind die einzelnen Vermögenswerte und Schulden eines Unternehmens detailliert aufgelistet. Die Bilanz ist eine kurzgefasste Version des Inventars. Sie stellt Vermögen (Aktiva) und Kapital (Passiva) eines Unternehmens einander gegenüber.
Das Inventar enthält Angaben über Menge, Werte und Gesamtwerte der einzelnen Positionen. In der Bilanz werden die Werte der einzelnen Positionen zu Gesamtwerten zusammengefasst.
Die Darstellung der Positionen erfolgt untereinander (in Staffelform). Die Darstellung erfolgt nebeneinander (in Kontenform).
Die Aufbewahrungsfrist beträgt zehn Jahre. Die Aufbewahrungsfrist beträgt zehn Jahre.
Die Inventarliste muss nicht veröffentlicht werden. Die Bilanz muss gegebenenfalls veröffentlicht werden.

Inventar, Bilanz und Inventur: Leicht erklärt

Inventur und Inventar

Inventur und Inventar sind Begriffe aus dem Bereich, der Buchhaltung. Als Inventur wird die Bestandsaufnahme von Menge und Wert aller im Unternehmen vorhandenen Vermögenswerte bezeichnet. Hierzu zählen auch die Schulden des Betriebs. Die Inventur muss von jedem Kaufmann durchgeführt werden, der ein Unternehmen eröffnet oder der seinen Betrieb aufgibt. Darüber hinaus ist eine jährliche Inventur notwendig, um das Geschäftsjahr abschließen zu können.

Als Inventar wird das Ergebnis der Inventur bezeichnet. Es handelt sich hierbei um eine Liste, die den aktuellen Bestand aller im Unternehmen erfassten Vermögensgegenstände und Schulden des Betriebs detailliert auflistet. Zudem bildet das Inventar die Basis für die Erstellung der Bilanz. Daher ist es wichtig, dass das Inventar lücken- und fehlerlos ist, damit alle in der Bilanz aufgeführten Informationen und Tatsachen der Wahrheit entsprechen.

Vereinfacht zusammengefasst: Mit der Inventur wird die Zählung der Vermögenswerte innerhalb eines Unternehmens bezeichnet, mit dem Inventar das Ergebnis der Zählung.

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So wird eine Inventur durchgeführt

Bei einer Inventur wird zwischen zwei Verfahren unterschieden: die körperliche Inventur und die Buchinventur. Bei der körperlichen Inventur werden alle gegenständlichen Werte erfasst, wie Maschinen, Lagerbestände oder fertige und halbfertige Ware. Je nachdem, um welche Art von Vermögensgegenstand es sich handelt, kann der aktuelle Bestand der Vermögenswerte auf unterschiedliche Weise ermittelt werden, beispielsweise durch Zählen, Wiegen oder gegebenenfalls durch Schätzung. Hierbei wird auch immer der Zustand der Vermögensgegenstände berücksichtigt. Die Ergebnisse werden anschließend in die Bestandsliste eingetragen. Bei der Buchinventur werden alle Guthaben und Schulden des Unternehmens erfasst und in der Buchhaltung festgehalten. Im Prinzip werden hier alle Vermögenswerte aufgelistet, die nicht materiell sind.

Zusätzlich zur den Inventurverfahren gibt es verschiedene Inventurarten. Diese Arten legen fest, in welchem Umfang oder zu welchem Zeitpunkt eine Inventur erstellt wird. Zu den verschiedenen Inventurarten zählen:

  • Die Stichtagsinventur. Sie findet immer zu einem bestimmten Termin statt, der sich in der Regel am Ende eines Geschäftsjahres orientiert.
  • Die zeitversetzte/verlegte Inventur. Bei dieser Variante verschiebt sich der Zeitraum für die Inventur um drei Monate vor und für zwei Monate nach dem Stichtag für die Jahresbilanz.
  • Die Stichprobeninventur. Hierbei wird nur eine Teilerhebung durchgeführt. Über Stichproben werden die Vermögenswerte durch eine Hochrechnung ermittelt. Die Hochrechnung erfolgt nach strengen Prinzipien.
  • Die permanente Inventur. Diese Art der Inventur erfolgt fortlaufend. Sie erstreckt sich über ein ganzes Jahr bis zum Stichtag der Bilanz.

Zur Inventur gehört auch die Erstellung eines Bestandsverzeichnisses, in welchem alle Vermögensgegenstände und das Eigenkapital des Unternehmens erfasst werden sowie die Schulden, welche nach Fälligkeit sortiert werden müssen. Somit gibt die Inventur zeitgleich auch Aufschluss über die aktuelle finanzielle Situation des Unternehmens.

Inventar als Grundlage für die Bilanz

Buchführungspflichtige Unternehmen haben eine Bilanzierungspflicht. Sie müssen zusätzlich zum Jahresabschluss eine Gewinn- und Verlustrechnung, gegebenenfalls auch einen Anhang und Lagebericht anfertigen sowie eine Bilanz erstellen.

Grundlage für die Bilanz bildet das Inventar. Die Bilanz muss gemäß § 242 HGB am Ende eines Geschäftsjahres aufgestellt werden und gibt Aufschluss über die aktuelle Vermögens- oder Schuldenlage des Unternehmens. In Form einer Abschlussrechnung stellt die Bilanz Vermögen und Schulden eines Betriebs zu Beginn der Geschäftstätigkeit den Werten am Ende eines jeden Geschäftsjahres gegenüber.

Ist ein Unternehmen gemäß § 241a HGB von der Buchführungspflicht befreit, ist es gemäß § 242 Abs. 4 HGB in der Regel auch von der Erstellung des Inventars und der Bilanz befreit.

 

Das sollte die Bilanz beinhalten

Nach § 247 HGB müssen in der Bilanz das Anlage- und Umlaufvermögen, das Eigenkapital, die Schulden und die Rechnungsabgrenzungsposten einzeln ausgewiesen werden.

Aktiva Passiva
Vermögenswerte bzw. Vermögensaufbau innerhalb des Unternehmens Vermögensquellen bzw. Kapitalaufbau des Unternehmens
Mittelverwendung bzw. Investierung des Unternehmens Mittelherkunft und Finanzierung des Unternehmens
Unterteilung in Anlage- und Umlaufvermögen Unterteilung in Eigen- und Fremdkapital
Nach Liquidierbarkeit ordnen Nach Fälligkeiten ordnen

Einfach zusammengefasst lässt sich sagen, dass auf der Aktiva-Seite der Bilanz das steht, was im Unternehmen vorhanden ist, während auf der Passiva-Seite steht, was dem Unternehmen eigentlich gehört.

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