Zusammenfassung
Die SWIFT-Überweisung ermöglicht internationale Geldtransfers zwischen Banken mithilfe des SWIFT-Codes, auch BIC (Bank Identifier Code) genannt. Dieser Code identifiziert die Empfängerbank eindeutig und gewährleistet eine sichere Abwicklung von Zahlungen weltweit. SWIFT-Überweisungen sind notwendig für Transaktionen außerhalb des SEPA-Raums, bei denen neben der IBAN der SWIFT-Code erforderlich ist. Das SWIFT-Netzwerk verbindet über 10.500 Banken in mehr als 200 Ländern und stellt sicher, dass Gelder zuverlässig und global transferiert werden. Die Laufzeit und die Gebühren einer SWIFT-Überweisung variieren je nach Bank, Land und Überweisungsdetails.
SWIFT-Code / BIC bei der Überweisung
SWIFT ist eines der größten finanziellen Messaging-Systeme der Welt. Innerhalb des Netzwerkes können bestimmte Währungen per SWIFT-Code versendet und empfangen werden. Über 10.500 Banken in rund 210 Ländern sind mit dem SWIFT-Netzwerk verbunden.
Der sogenannte SWIFT-Code wird von der Organisation SWIFT (Society of Worldwide Interbank Financial Telecommunication) vergeben und ist auch als SWIFT-BIC, SWIFT-Adresse oder BIC (Bank Identifier Code) bekannt. Dieser Code identifiziert die sendende/empfangende Bank weltweit eindeutig. Die SWIFT-Überweisung wird benutzt, um Geld ins Ausland zu überweisen. Bei Transfers in sogenannte SEPA-Staaten (siehe unten) ist zu diesem Zweck eine IBAN (International Bank Account Number) ausreichend.
Überweisung ins Ausland mit IBAN und SWIFT-Code/BIC
Bei Zahlungen in die meisten Staaten, die nicht zu den SEPA-Staaten zählen, ist zusätzlich zur IBAN ein BIC/SWIFT-Code erforderlich, der die ausländische Bank im weltweiten SWIFT-Netzwerk eindeutig identifiziert. Es gilt immer zu beachten, dass Länder aufgrund weltpolitischer Entwicklungen vom SWIFT-Verfahren ausgeschlossen werden können.
Überweisung ins Ausland in SEPA-Staaten mit IBAN
Seit 2016 ist die Angabe der IBAN bei Überweisungen innerhalb Deutschlands und dem europäischen Zahlungsraum (SEPA-Staaten) ausreichend. Zu diesen Staaten zählen alle Länder innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) sowie einige andere Länder wie beispielsweise Monaco und die Schweiz. Bei Überweisungen oder SEPA-Lastschriften in diese Länder ist eine IBAN ausreichend, ein SWIFT-Code wird nicht benötigt. Hier finden Sie eine Liste der SEPA-Staaten.
Überweisungen in die USA oder nach China
Bank-Transfers in die USA per ABA/Fedwire-Code
Einige amerikanische Banken sind nicht an das SWIFT/BIC-System angeschlossen. Hier wird stattdessen der ABA-Code der entsprechenden US-Filiale benötigt, auch bekannt als RTN- oder Fedwire-Code.
Bank-Transfers nach China per Clearing CNAPS2 und Purpose Code
Die Abwicklung von Renminbi-Zahlungen (CNY / CNH) unterliegt detaillierten regulatorischen Bestimmungen der People‘s Bank of China (PBOC).
Renminbi werden in der Volksrepublik China (China Mainland) als Zahlungsmittel verwendet. Innerhalb von China spricht man von Onshore Renminbi (ISO-Code: CNY), außerhalb von China (Mainland) handelt es sich um Offshore Renminbi (ISO-Code: CNH).
Für Transfers ist das neue chinesische Clearing CNAPS2 zu verwenden und ein sogenannter PURPOSE-Code in der Betreff-Zeile einzutragen, der den Zahlungszweck näher erläutern soll.
Purpose-Codes
Zweck | Purpose-Code |
Kapitaltransfer | CCTFDR |
Warenhandel | CGODDR |
Dienstleistungen | CSTRDR |
Spenden | CCDNDR |
Andere (Steuern, Boni, Stipendien, Dividenden etc.) | COCADR |
Was bedeutet die Zeichenfolge in einem SWIFT-Code/einer BIC?
Jede am SWIFT-Netzwerk teilnehmende Bank hat einen SWIFT-Code, der weltweit eine eindeutige Identifikation erlaubt. Er gilt für alle internationalen Überweisungen, Kontoauszüge, Devisengeschäfte und Avisen von Akkreditiveröffnungen. Der SWIFT-Code besteht aus 8 oder 11 alphanumerischen Zeichen. Nach den ersten 8 Zeichen kann optional die Codierung der Bankfiliale angeführt werden, bestehend aus 3 weiteren Zeichen. Bei großen Banken, die in einer Stadt mehrere Filialen unterhalten, empfiehlt sich die Angabe dieser Filialcodierung.
Aufbau des BIC/SWIFT-Codes | Beispiel |
1. Bankcode (4-stellig) | SOLA |
2. Ländercode (2-stellig) | DE |
3. Ortscode (2-stellig) | S1 |
4. Filialcodierung (3-stellig) [optionale Angabe] | HSW |
Vollständiger BIC/SWIFT-Code | SOLADES1HSW |
Die Filialcodierung besteht aus den letzten drei Ziffern des SWIFT-Codes, im Beispiel also „HSW”, was hier eine direkte Zuweisung an die Sparkasse Hochschwarzwald erlaubt. Fehlen diese drei Ziffern, ist anhand des Codes lediglich eine Zuweisung an die Sparkasse Baden-Württemberg möglich.
Wie hoch sind die Kosten bei der SWIFT-Überweisung?
Die Gebühren für innereuropäische Überweisungen sind gesetzlich festgelegt und schützen den Verbraucher vor hohen Gebühren. Bei SWIFT-Überweisungen im internationalen Zahlungsverkehr besteht ein solcher Schutz nicht. Die Gebühren setzen sich hier aus mehreren Faktoren zusammen. In der Regel fallen 5 bis 10 Prozent des Überweisungsbetrages an.
Ausschlaggebend für die Kostenberechnung sind:
- Höhe des Überweisungsbetrags
- Währung
- Zielland
- Entgeltoption (bei Banken): BEN, OUR, SHARE
- Kosten für Korrespondenzbanken
- Optionale Leistungen: beleghafte Überweisung, Eilauftrag
Findet bei einer SWIFT-Überweisung ein Währungsumtausch statt, kommt beim Empfänger oftmals nur ein Teil des Überweisungsbetrags an. Der Grund dafür ist, dass abgesehen von den Grundgebühren für die Überweisung meist noch Margen beim Wechselkurs, Gebühren für zwischengeschaltete Banken sowie Kosten bei der Empfängerbank anfallen. Die sendende Bank sollte diese Gebühren vorab ermitteln, um sicherzustellen, dass der Empfänger den korrekten Betrag erhält.
Wer bezahlt bei der SWIFT Überweisung die Gebühren (Entgeltoption)?
Ob der Empfänger oder der Absender die Gebühren der SWIFT-Überweisung bezahlt oder ob man sich die Kosten teilt, ist in der sogenannten Entgeltoption hinterlegt. Hier erfahren Sie, was die Buchstabenkombinationen bedeuten:
- BEN : Der Zahlungsempfänger zahlt alle Kosten. Damit erhält er nicht den vollen Überweisungsbetrag.
- OUR : Der Absender trägt alle Kosten. Diese werden bei Aufgabe der Überweisung gezahlt.
- SHA oder SHARE: Absender und Empfänger teilen sich die Kosten. Der Absender zahlt lediglich die Gebühren seiner eigenen Bank, der Empfänger zahlt alle Kosten bis zum Geldeingang.
Meldepflicht bei Überweisungen ins Ausland mit SWIFT/IBAN
Grundsätzlich sind alle Zahlungen ab einem Betrag von 12.500 Euro oder dem Gegenwert in einer anderen Währung der Bundesbank zu melden. Wird dies versäumt, drohen Strafzahlungen bis zu 30.000 Euro (§ 11 AWG, §§ 67 ff. AWV). Die Meldepflicht gilt für alle natürlichen und juristischen Personen mit Wohnsitz, Firmensitz oder gewöhnlichem Aufenthalt in Deutschland.
Zu melden sind:
- Barzahlungen
- Lastschrift-Zahlungen
- Schecks und Wechsel
- Auslandsüberweisungen in EURO und Fremdwährung
- Verrechnungen, Aufrechnungen
Welche Organisation steht hinter SWIFT?
Die belgische Genossenschaft SWIFT übernimmt lediglich die Aufgabe der Vermittlung von Nachrichten zwischen europäischen und internationalen Banken. SWIFT selbst kann keine SWIFT Überweisung ausführen, unterhält keine Konten und übermittelt keine Gelder.
Im Aufsichtsrat der SWIFT sitzen Vertreter der Notenbanken aus Belgien, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada, Niederlande, Schweden, den USA und auch der deutschen Bundesbank. Das technische Format SWIFT („Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication“) ist bereits seit 1973 die Grundlage für die Überweisung ins Ausland, die als SWIFT-Überweisung bezeichnet wird. Seinen Standort hat das SWIFT-Kommunikationsnetz im belgischen La Hulpe. In den Niederlanden, der Schweiz und den USA sind weitere „Operating Centers“ eingerichtet.
Fazit
Die SWIFT-Überweisung ist ein unverzichtbares Instrument für internationale Zahlungen und bietet eine sichere Verbindung zwischen Banken weltweit. Für reibungslose Transaktionen ist es wichtig, den SWIFT-Code korrekt anzugeben und sich über mögliche Gebühren sowie Bearbeitungszeiten zu informieren. Unternehmen und Privatpersonen sollten bei grenzüberschreitenden Zahlungen auf die genauen Bankangaben achten, um Verzögerungen oder Fehlüberweisungen zu vermeiden.